Symptom, Anamnese, Diagnose.

Der Ausgangspunkt für den Gang zu einem Therapeuten ist immer das Vorliegen eines Symptoms, das bei dem Betroffenen einen Leidensdruck verursacht. Viele Menschen deuten ein einzelnes Symptom bereits als eine vermeintliche schlimme Krankheit. Dabei ist ein Symptom zunächst lediglich ein Krankheitsanzeichen und noch keine fertige Diagnose.

Gerade im Bereich der psychischen Störungen gibt es eine Reihe unspezifischer Symptome wie z. B. gedrückte Stimmung, Unruhe oder Angst. Sie können bei ganz unterschiedlichen Krankheiten auftreten. Auch aus dem Bereich der körperlichen Erkrankungen ist das bekannt. So kann z. B. aus den ganz allgemeinen Symptomen Fieber oder Mattheit allein nicht eindeutig auf eine konkrete Krankheit geschlossen werden.

Deshalb erstellt ein Arzt oder Heilpraktiker im ersten Schritt immer einen Befund. Hierzu trägt er alle Symptome systematisch zusammen. Weiterhin erfasst er in einer Anamnese die bisherige Krankheitsgeschichte, die Biografie und die aktuelle Lebenssituation des Patienten. Erst mit diesen Informationen kann er eine erste Verdachtsdiagnose erstellen. Sie benennt eine der möglichen Krankheiten als Ursache der Symptome. Über eine sogenannte Differenzialdiagnose prüft er dann, welche weiteren Diagnosen in Fragen kommen könnten.

Dann erst kann der Arzt oder Heilpraktiker eine gesicherte Diagnose stellen.

Mit diesem Erkenntnisstand nennt der Arzt oder Heilpraktiker dem Patienten die Diagnose. Danach klärt er ihn über deren Bedeutung auf und bespricht mit ihm die möglichen Therapieansätze.

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Gender-Hinweis: Wegen der besseren Lesbarkeit des Textes wird hier für die dritte Person zumeist vereinfachend die männliche Form verwendet. Alle Aussagen treffen selbstverständlich ausdrücklich auf alle Geschlechter (m / w / d) gleichberechtigt zu.

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„Psychotherapie? Ich bin doch nicht verrückt!“

Solche oder ähnliche Sätze haben Sie bestimmt auch schon mal gehört. Oder sogar selbst gesagt.

Was steckt hinter einer derartigen pauschalen Ablehnung?

Oft ist es fehlendes Wissen. Man hat persönlich oder im engeren Umfeld noch keine Erfahrung mit dem Thema gemacht und hat deshalb Berührungsängste damit.

Dann könnte es das (noch) fehlende Eingeständnis sein, dass man selbst doch nicht alles so super im Griff hat, wie man es immer gern nach außen darstellt.

Weiterhin könnte es die Angst vor einem vermeintlichen Imageverlust sein. „Was sollen denn die anderen von mir denken, wenn ich zur Psychotherapie gehe?“

Und schließlich ist es vielleicht einfach nur ein gedankenloses Nachplappern der Meinung anderer.

Mal ganz ehrlich. In anderen Lebensbereichen holen Sie sich doch auch Hilfe bei Spezialisten, wenn Sie selbst nicht weiterkommen. So gehen Sie z. B. zum Zahnarzt, zum Rechtsanwalt oder zum Steuerberater.

Was also ist so schlimm daran, sich für eine Psychotherapie zu entscheiden? Im Gegenteil. Es zeugt von einer hohen persönlichen Kompetenz, wenn Sie sich bei Bedarf externe Hilfe holen, anstatt weiter stumm zu leiden.

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Gender-Hinweis: Wegen der besseren Lesbarkeit des Textes wird hier für die dritte Person zumeist vereinfachend die männliche Form verwendet. Alle Aussagen treffen selbstverständlich ausdrücklich auf alle Geschlechter (m / w / d) gleichberechtigt zu.

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